Geschichte


Gründer des Bundes

1921
Gründung

Der Bund Neuland wurde 1921 als eigene Bewegung von Karl Rudolf und Michael Pfliegler gegründet. Er ging aus der deutschen Jugendbewegung und dem Christlichdeutschen Studentenbund hervor.
Die zu Grunde liegenden Werte waren: das einfache Leben nach christlichen Grundsätzen in der Gemeinschaft, Naturverbundenheit sowie die Pflege von christlicher Kunst und Kultur. Der Gottesdienst wurde in deutscher Sprache gehalten, sodass er für alle erlebbar war.  
Gründer des Bundes

Ab 1926
Neulandschule

Im Sinne der Pflege der Gemeinschaft entstand in einer Frauengruppe um Anna Ehm die Idee, sich verwahrloster Kinder anzunehmen. Dafür wurde 1926 in einer Baracke im 19. Bezirk zuerst ein Kindergarten und 1927 eine Volksschule für Buben und Mädchen gegründet. Als 1930 mit dem Bau der Neulandschule in Grinzing begonnen wurde, gab es bereits 170 SchülerInnen. In den Folgejahren wurden ein Realgymnasium mit Halbinternat und Internat, sowie eine Hauptschule eingerichtet und der Schulbau stetig erweitert. 1933/34 errichtete die bündische Jungenschaft einen Turnsaal und einen Sportplatz. Zu Beginn des Jahres 1938 war die Zahl der Schüler auf 720 angewachsen.

Im Juni 1938, nach dem Einmarsch Hitlers, wurde die Schule beschlagnahmt und geschlossen.
Nach 1945 wurde die kriegsbeschädigte Neulandschule an den Neuland Schulverein zurückgegeben. Sie wurde schrittweise wieder aufgebaut.
1947 wurde die Neulandschule am Laaer Berg gegründet.

1933-45
Kritische Jahre

In den Jahren 1933 – 36 musste sich auch der Bund Neuland mit dem aufkeimenden Gedankengut des Nationalsozialismus auseinandersetzen. Wie in vielen Organisationen und Familien gab es in dieser Zeit auch im Bund Gegner und Befürworter. 1936 kam es jedoch zu einer eindeutigen Ablehnung des nationalsozialistischen Gedankengutes und zum offiziellen Ausschluss einiger Sympathisanten.
Im März 1938 beschlossen die Mitglieder des Bund Neuland, „in den Untergrund“ zu gehen, das Heim am Judenplatz wurde geräumt, die Mitgliederlisten im Waldviertel vergraben. Der Bund als Verein wurde von den Nationalsozialisten aufgelöst. Während der Kriegsjahre wirkten Mitglieder des Bund Neuland in Kirche, Seelsorge und Kinderbetreuung weiter, meist jedoch im Untergrund.
Gründer des Bundes

Nach 1945
Neugründung

Bereits kurz nach Kriegsende wurde eine Neugründung des Bund Neuland diskutiert. Diese erfolgte dann 1947 in Tirol (Bund Neuland Tirol) und 1949 für den Gesamtbund in Wien (Bund Neuland).

Im Unterschied zur Zwischenkriegszeit gab es nach 1947 im Bund Neuland nun mehrere Generationen:
  • die Älteren trafen einander in speziellen Gruppen, wie Erzieherkreis, Frauenkreis, Ärztekreis,
  • die Mittleren waren Studierende,
  • die Jugendlichen organisierten sich in Jungenschafts- und Mädchenschaftsgruppen.
Alle gemeinsam versammelten sich jährlich auf „Großtagungen“, und auf „Tagungen der Mittleren“.

1960 bis Heute

In den 60iger Jahren war die Beschäftigung mit religiösen und philosophischen Themen inhaltlicher Schwerpunkt (2.Vatikanisches Konzil, Eucharistiefeier, Priesterehe...).

1970 änderte sich der Fokus, dem gesamtgesellschaftlichen Trend folgend, in Richtung Psychologie und Gruppendynamik. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Sommertagung zu einer generationenübergreifenden Familienwoche. Musik, Theater, Tanz, Kreatives und Sport stehen dort ebenso im Mittelpunkt, wie der kritische Diskurs über Themen wie Umwelt, Spiritualität, fremde Kulturen und vieles mehr.

In den 1980er und 1990er Jahren fanden Stand-, Wander- und Radtouren-Lager der Bund Neuland Jugend statt.